Kamis, 06 Januari 2022

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Pressestimmen "Kaum ein anderer kann die Welt so mit meinen Augen sehen wie Ben." Barack Obama "Näher werden wir Obama nicht kommen können, bevor er seine eigenen Memoiren veröffentlicht." George Packer, The New Yorker "Er zeigt uns Obama aus nächster Nähe, mit seiner positiven Energie, seinem scharfen Verstand und seinem humanistischem Ethos. (…) Ein Lehrstück darüber, was in der Politik möglich ist.“ Buch Markt, Jürgen Christen"Ein persönlicher, teils nachdenklicher, teils humorvoller Blick hinter die Kulissen der Weltpolitik - und eine fast intime Nahbetrachtung von Obama.“ Tagesspiegel, Anna Sauerbrey und Christoph von Marschall"Ein Blick aus nächster Nähe auf Triumphe und Dramen in Obamas Präsidentschaft." Leipziger Volkszeitung"Der ehmalige Redenschreiber berichtet aus dem Maschinenraum der Macht (...)" Berliner Morgenpost, Gilbert Schomaker"Spannende Einblicke in die internationale Politik (…) Höchst eindrucksvoll!“ Literaturkurier "Wer als 29-Jähriger von Obama zum Redenschreiber gemacht wird, der muss erzählerisches Talent haben. Das beweist Ben Rhodes mit seinem Memoir ‚Im weissen Haus‘“ Süddeutsche Zeitung, Matthias Kolb "Nicht nur klug und analytisch, sondern auch ehrlich und selbstkritisch.“ Süddeutsche Zeitung, Viola Schenz Über den Autor und weitere Mitwirkende Ben Rhodes stieß 2007 als Redenschreiber zu Barack Obamas Wahlkampfteam. Später wurde er stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater und einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten von Obama. Mit einer Ausnahme hat er den Präsidenten auf sämtlichen Auslandsreisen begleitet. Heute ist er Co-Chair der Organisation National Security Action.

Die Schlechtwetterzeiten können kommen, 576 spannende Seiten müssen erst gelesen werden, besten Dank !

Verwendung:Lesen

Im Mai 2007 erreicht den 29jährigen schreib- und redebegabten „Master of Creative Writing“ Ben Rhodes das Angebot, in Barack Obamas Wahlkampfteam als Redenschreiber anzuheuern. Und damit beginnt für den ambitionierten jungen Mann ein intellektuelles und persönliches Abenteuer, das ihn ins Zentrum der US-Macht katapultiert, in komplexe politische Vorgänge und schwierigste Entscheidungsfindungen einbindet und ihm später als Sicherheitsberater sowie engem Mitarbeiter und Vertrauten von Barack Obama hohe Verantwortung überträgt.„Kaum ein anderer kann die Welt so sehr mit meinen Augen sehen wie Ben…“ (Barack Obama).Acht Jahre sah und erlebte Ben Rhodes in Spitzenpositionen hautnah mit, wie nationale und internationale US-Politik funktioniert und was in Obamas Präsidentschaft gut gelang, oder katastrophal misslang. Das Buch bietet tiefe Einblicke in die administrativen Vorgänge hinter den Kulissen und in die Abläufe politischer und wirtschaftlicher Prozesse der Regierungsarbeit; es vermittelt Insider-Hintergrundwissen und verdeutlicht dabei auch die Grenzen der Machbarkeit im politischen Geschehen.Ein Buch, das anregt, aufregt und gleichzeitig deprimiert. Es beschreibt, wie ein hochintelligenter, charismatischer junger Präsident, auf dem die Hoffnungen der Welt ruhen, aus „Sachzwängen“ sein Ziel, eine gerechtere, friedvollere Welt zu ermöglichen, immer mehr aus den Augen verliert. Den Großteil seiner Zeit muss er damit verbringen, unzählige Blockaden und Hindernisse zu überwinden, täglich neu auftretende politische und/oder wirtschaftliche Krisen zu meistern und dabei Entscheidungen treffen, die seiner politischen Agenda entgegenstehen und seinem Naturell widerstreben. Die Notwendigkeit, verschiedenste gleichzeitig ablaufende Vorgänge im Auge zu behalten, dazu auch auf immer wieder auftauchende Absurditäten des politischen Alltags zu reagieren und die Erfordernis, Maßnahmen mit oftmals dramatischen Auswirkungen kurzfristig in die Wege zu leiten, führen zu ungeheurem Druck, der ständig auf dem Präsidenten und seinen engsten Mitarbeitern lastet - Ben Rhodes Bericht lässt ihn einfühlsam erahnen.Barack Obamas Präsidentschaft war von Anfang an damit belastet, bzw. beschäftigt, den innen- und außenpolitischen Scherbenhaufen seines Vorgängers George W. Bush aufzuräumen, auf „ererbte“ Krisen und Fehlentwicklungen (Irak, Afghanistan, al-Qaida, IS etc.) angemessen zu reagieren und gleichzeitig auch die 2008 ausgebrochene globale Wirtschaftskrise zu bewältigen. Das Buch bietet ein buntes Kaleidoskop aller bedeutsamen Vorgänge in Obamas Regierungszeit. Es gliedert sich in vier große Teile, die markante Abschnitte der beiden Amtsperioden Obamas beschreiben und dabei auch die zahlreichen Widersprüchlichkeiten, Fehlentscheidungen, Versäumnisse und Fehlschläge nicht ausklammern. Oft ging es nur darum, Fehlentwicklungen zu beenden, Schäden zu begrenzen, wobei von Obama geplante, großangelegte Reformen von der Opposition und diversen Medien mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (Intrige, Häme, Verleumdung, Unwahrheiten) wütend bekämpft, bzw. – siehe Gesundheitsreform – behindert wurden.Zusätzlich zum politischen Geschehen vermittelt das Buch gute Einblicke in die Werkstatt von Redenschreibern, speziell in die Arbeit von Ben Rhodes. Große, wichtige Reden werden über Monate vorbereitet und erfordern ausgedehnte Recherchen sowie komplizierte Feinabstimmungen mit verschiedenen politischen Institutionen und politischen Akteuren; jedes Wort muss auf implizite Inhalte und mögliche Fehlinterpretationen geprüft werden. Ben Rhodes verfasste nahezu alle großen Reden Obamas; sie wurden im Ausland überwiegend positiv bis begeistert aufgenommen, zu Hause aber scharf kritisiert und negativ bewertet. Obamas Regierungszeit war davon gekennzeichnet, dass ihm von Anfang an eine gnadenlose, extrem gehässige Opposition gegenüberstand, die auch nicht davor zurückschreckte, ihn mit Hilfe feindlich gesinnter Massenmedien (z.B. Fox News) persönlich zu diffamieren, zu verleumden („er ist kein Amerikaner“) und als entscheidungsunfähig darzustellen. Gleichzeitig unternahm sie alles erdenkbar Mögliche, seine Pläne und Vorhaben mit populistischer Propaganda zu verunglimpfen und mittels juristischer und politischer Blockaden zu verhindern, bzw. zu verzögern.Ben Rhodes, der darunter litt, Monate fern seiner Familie leben und ständig - rund um die Uhr - erreichbar sein zu müssen, wurde nach und nach ebenfalls zur Zielscheibe oppositioneller Angriffe und bösartiger Unterstellungen. Als „Obamas Schmierfink“ und „Lügenverbreiter“ wurde er in Hasskampagnen attackiert und in absurde Verschwörungstheorien mit einbezogen, was den Verlust von Lebensfreude zur Folge hatte und negative persönliche Veränderungen auslöste („Ich zog mich in mich selbst zurück, entfernte mich von Freunden und Kollegen… konnte nicht einschlafen… trug tiefen Groll mit mir herum…“ S. 334). Er dachte mehrmals daran, den Job zu quittieren; nur das Vertrauen Obamas („Sie sind nicht nur ein Berater, Sie sind ein Freund“ S. 273) und die stark empfundene Verpflichtung, ihm, und damit auch dem Land zu dienen, ließen ihn ausharren und selbstausbeuterisch weiterarbeiten.Es würde den Umfang dieser Besprechung bei weitem sprengen, auch nur ansatzweise alle im Buch beschriebenen Vorgänge in und um Obamas Regierungszeit darzustellen. Der auf Obama ständig ausgeübte Druck von Partnern und Verbündeten, in diverse Krisen militärisch einzugreifen und die von ihm selbst gefühlte Verpflichtung, kriegerischen Entwicklungen, bis hin zur Verhinderung von Genoziden, militärisch zu begegnen, bestimmten seine außenpolitische Agenda. Die dabei erlittenen Niederlagen sowie auch die zahlreichen vergeblichen Versuche, Eskalationen (z.B. in Syrien) zu befrieden und militärische Einsätze zu vermeiden, bzw. zu beenden, führten zu großen persönlichen Enttäuschungen (und negativen Reaktionen der Bevölkerung), die seine Amtszeit mehr und mehr überschatteten (und ihn einsam werden ließen) - von vielen politischen Beobachtern, in vielen Kommentaren und Beurteilungen, wird die Regierungszeit Obamas, gemessen an seinen Ankündigungen und Vorhaben, zwiespältig bis negativ gesehen. (Anmerkung des Rezensenten: Im Hinblick auf das Agieren seines Nachfolgers könnte er aber als „Lichtgestalt“ gelten).Das Buch liest sich flüssig, auch unterhaltsam. Die Beschreibung bedeutsamer Begebenheiten und dramatischer Vorfälle, aber auch von kritischen Reflexionen zur eigenen Rolle im oft desillusionierenden Geschehen besitzt literarisches Niveau. Leider verliert sich der Text manchmal in Details und Nebenschauplätzen, eine deutliche Kürzung und Beschränkung auf die allerwichtigsten Ereignisse und Akteure hätte ihm gut getan. Trotz dieses Vorbehalts bietet das Buch zeitgeschichtlich und politikwissenschaftlich Interessierten sehr informative Lektüre mit einer großen Fülle an Einsichten, Hintergrundinformationen und einem - aus „Obama naher“ Sicht - spannenden Blick auf die Welt.
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