Warten bis der Frieden kommt (Rosa Kaninchen-Trilogie, Band 2) Judith Kerr
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Klappentext Annas Familie ist nach England geflohen. Als der Luftkrieg über London hereinbricht, wird das Hotel, in dem sie eine notdürftige Unterkunft gefunden haben, zerstört. Die finanzielle Lage wird noch schwieriger, aber das Leben geht weiter - und irgendwann wird Frieden sein. Über den Autor und weitere Mitwirkende Judith Kerr war die Autorin der "Rosa Kaninchen"-Trilogie. Am 14. Juni 1923 kam Judith Kerr als Tochter des berühmten Theaterkritikers Alfred Kerr in Berlin zur Welt. Sofort nach der Machtergreifung der Nazis musste die jüdische Familie aus Deutschland fliehen. Nach Stationen in der Schweiz und Frankreich emigrierte sie 1935 schließlich nach London. Nach dem Krieg arbeitete Judith Kerr als freiberufliche Malerin und Textildesignerin. Seit 1953 war sie für die BBC tätig, erst als Redakteurin und Lektorin, später dann als Drehbuchautorin. 1954 heiratete Judith Kerr den Schriftsteller Nigel Kneale. Nach der Geburt ihrer Kinder Tacy und Matthew gab sie ihre Arbeit für einige Jahre auf. Von ihrem Mann ermutigt, begann Judith Kerr Ende der 60er Jahre die Geschichte des Mädchens Anna zu schreiben. Es ist ihre eigene Geschichte, aber die Bücher sind, wie sie betonte, "Romane und keine Memoiren". Der erste Band der Trilogie "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" umspannt den Zeitraum von 1933 bis 1937 und spielt an den Schauplätzen Berlin, Zürich und Paris. Der zweite Band "Warten bis der Frieden kommt" schildert Anna während der Kriegszeit in London. In "Eine Art Familientreffen" kehrt Anna 1956 nach Berlin zurück und Erinnerungen an ihre eigene Kindheit werden wach. "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" ist nicht nur ein Standardwerk der Jugendliteratur, sondern ein anerkannter Klassiker in der Emigrantenliteratur. Es wurde 1974 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Judith Kerr starb am 22.5.2019 in London.
Unser Sohn (12) hat - für mich erstaunlich - das "rosa Kaninchen" von J. Kerr geradezu verschlungen, und hat mich überzeugt, ihm den (so gedacht) 2. Teil der Geschichte zu kaufen. Was passiert denn nun mit Anna und ihrer Familie, nachdem sie es nach England geschafft haben?Leider - LEIDER - nimmt dieser Band den Faden nicht direkt wieder auf, sondern Anna ist mittlerweile ein paar Jahre älter geworden, und die Familie hat schon einiges Neues erlebt und erlitten, was der Leser sozusagen "nacharbeiten" muss, wenn er dem Geschehen noch folgen möchte.Natürlich sind jetzt für Anna ganz andere Dinge wichtig uns erwähnenswert als als kleines Mädchen (z.B. besucht sie eine Kunstschule und verliebt sich dort, auch das Verhältnis zu ihrem Bruder und den Eltern ist weniger kindlich), was sich auch im Schreibstil deutlich äußert, der Art, Dinge zu sehen und zu beschreiben (es passiert weniger, es wird mehr empfunden) und unser Sohn hat zwar "durch gehalten", aber auf Band 3 hat er nun erstmal keine Lust mehr.Ich selber war etwas enttäuscht, dass der kindlich-naive Stil des "rosa Kaninchens", mit dem selbst Ereignisse, die Erwachsene erschüttern, so voller unerschütterlicher Zuversicht dargestellt werden, in Annas späterer Jugend verloren gegangen ist.
Meine Kinder (8 und 11J.) und ich waren vom 1. Band begeistert und vom 2. enttäuscht. Anfangs wird zwar der Luftkrieg sehr eindrucksvoll und kinder-/jugendgerecht beschrieben. Aber ab etwa der Hälfte warten auch die Leser auf den Frieden, weil nichts mehr Interessantes passiert - außer dieser völlig ungemessenen Liebesgeschichte zwischen Anna und ihrem doppelt so alten Kunstlehrer. Erstens tritt das historische Umfeld total in den Hintergrund, weil diese Affäre jederzeit und überall hätte passieren können. Zweitens ist es nicht altersgerecht für das Zielpublikum (vielleicht für 15-jährige, aber nicht für 12-jährige.) Ich bezweifle, dass wir den 3. Band kaufen.
Wer "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" gelesen hat, MUSS auch den zweiten Teil lesen. Es ist die Fortsetzung, in der Anna ihr Leben und das ihrer Familie in London beschreibt. Sie ist Teenager und realisiert viele Dinge, die ihr als Kind im ersten Band noch nicht auffielen.Den ersten Band habe ich mit unserer Tochter (7 Jahre) zusammen gelesen. Das hat uns sehr eng zusammengebracht und ihr Verständnis dafür geweckt, dass Anna in einer anderen Zeit gelebt.
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