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Unorthodox Deborah Feldman
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Pressestimmen »UNORTHODOX ist nicht nur die Emanzipationsgeschichte einer Frau, es ist ein vielschichtiger Zeugenbericht darüber, was es bedeutet, sich aus den Fängen des religiösen Extremismus zu befreien.« (Der Spiegel)"Ein Glücksfall für die Buchwelt." (NZZ)»Der unverblümte, berührende Bericht über die Selbstbefreiung einer jungen Frau.« (Stern)»Deborah Feldman erzählt eine beeindruckende Emanzipationsgeschichte.« (WDR5)»Feldmans nüchterner Stil kaschiert aufrüttelnde Erkenntnisse.« (New York Times)»Ein mutiges und wichtiges Buch – und ein starkes Lektüreerlebnis obendrein.« (Deutschlandfunk) Über den Autor und weitere Mitwirkende DEBORAH FELDMAN (geb. 1986, New York) wuchs in der chassidischen Satmar-Gemeinde im zu Brooklyn gehörenden Stadtteil Williamsburg, New York, auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Sie studierte am Sarah Lawrence College Literatur. Heute lebt die Autorin mit ihrem Sohn in Berlin.
Deborah Feldman wächst in einer strengen jüdischen Familie auf, die der chassidischen Gemeinde angehört. Das Leben besteht allezeit aus Sitten, Ritualen, Zwängen und Gebräuchen. Als junges Mädchen darf Deborah nichts von dem, was andere Jugendliche in ihrem Alter so tun, noch nicht einmal lesen.Sie muss sich züchtig anziehen, die Kleidung ist immer lang und unmodern. Die Frauen rasieren sich die Köpfe, damit kein Fremder ihre Haare sieht, tragen stattdessen Perücken. Kontakt zu Andersgläubigen geht gar nicht.Deborah möchte sich eigentlich schon früh gegen die strengen Regeln zu Hause auflehnen, trotzdem gehorcht sie artig und auch als ihr ein Ehemann ausgesucht wird, willigt sie ein. Ehen werden grundsätzlich von den Eltern und der Familie arrangiert, ein Mitspracherecht gibt es für die Eheleute nicht. Die Regeln und Sitten, wie es abzulaufen hat, an welchen Tag was geschieht, wann man den Mann zum ersten Mal sieht usw. ist alles streng reglementiert. Aufgeklärt wird niemand von den jungen Leuten, aber es gibt Unterricht, in dem dem Paar erklärt wird, wie evtl eine Hochzeitsnacht abläuft.Doch weder Frau noch Mann haben eine Ahnung, was wirklich passiert. Am nächsten Tag wird sofort alles von der Familie kontrolliert und wehe, es ist kein Blut im Laken.Es wird ein unglaubliches Theater um die Periode der Frau gemacht, da sie in der Zeit und danach als unrein gilt. Anschließend muss ein Rabbi tagelang weiße Tücher kontrollieren, ob kein Blut mehr zu sehen ist. Zuletzt muss die Frau in ein Badehaus gehen und wird von Badefrauen gewaschen, was tlw. auch sehr unangenehm und intim ist. Danach erst ist die Frau wieder rein und der Mann darf sie berühren. Ein anderes wichtiges Thema ist das Verhalten am Sabbat. Es darf absolut nichts getan werden, Mütter mit kleinen Kindern dürfen diese nicht auf der Straße tragen, denn etwas tragen ist nicht erlaubt. Also müssen sie dann zu Hause bleiben, wenn die Familie sich bei Verwandten trifft. Als dringend ein Krankenwagen benötigt wird, wird auch erwartet, dass man die Schmerzen bis Sabbatende aushält, weil telefonieren eine unerlaubte Tätigkeit wäre. Zu Anfang des Buches nahm ich an, wir befinden uns in irgendeiner anderen Zeit, aber das Ganze spielt sich im 21. Jahrhundert ab. Unvorstellbar, ich konnte eigentlich immer nur mit dem Kopf schütteln, ich finde es unfassbar, in der heutigen Zeit so etwas zu lesen.Das ganze Leben der chassidischen Juden besteht nur aus strengen Regeln, Unmengen an Bräuchen und Verboten.Ich mag seit jeher die jüdische Kultur mit ihren Sitten und Gebräuchen und lese gerne darüber. Doch gegen die chassidische Gemeinde sind ja sogar die Amischen noch fast fortschrittlich.Das Ende kam etwas abrupt, ich hätte mir Deborahs Ausstieg aus der Gemeinde doch etwas ausführlicher beschrieben gewünscht. Ansonsten ist `Unorthodox` ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann, wenn sich jemand für das Thema interessiert.Wer Lust hat, kann übrigens eine ganze Menge bei Google nachlesen.Falls Ihnen meine Rezension bei der Kaufentscheidung geholfen hat, freue ich mich über ein `Ja` auf dem Hilfreich Button.
Ich habe das Buch an drei Abenden ausgelesen und die Lektüre nur ungern unterbrochen. Feldman beschreibt in ihrer Autobiographie die bedrückende Enge ihres Lebens in der Welt der Satmarer Chassiden, ohne diese und ihre eigene Verwurzelung in dieser Gemeinschaft zu denunzieren. Sehr reflektiert und anschaulich geschrieben. Ein wichtiges Buch.
Sehr spannende Geschichte. Diese 1986 in eine ultraorthodoxe jüdische Sekte in Brooklyn geborene Frau hat ein Leben wie in einer parallelen Zeitzone geführt. Auch wenn sie sich aus diesen religiösen Zwängen befreit hat, ist ihr Blick zurück zwar kritisch, aber nicht verbittert. Für eine 24jährige Autorin ist das ein sehr reifes Buch.Wichtig ist: Diese extreme Sekte und ihre Regel treffen keine Aussagen über den Judaismus als ganzen.