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Was wollen die denn hier?: Deutsche Grenzerfahrungen Lucas Vogelsang,Joachim Król
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Über den Autor und weitere Mitwirkende Lucas VogelsangLucas Vogelsang, geboren 1985, zählt zu den erfolgreichsten Reportern seiner Generation. Er war u.a. Autor für den Tagesspiegel, Zeit, Welt, Welt am Sonntag und Playboy. 2010 erhielt er den Henri-Nannen-Preis, 2013 den Deutschen Reporterpreis. Für seine Reportage über seinen Wohnblock im Berliner Wedding wurde er 2015 mit dem Hansel-Mieth-Preis ausgezeichnet. 2017 erschien sein Bestseller Heimaterde. Eine Weltreise durch Deutschland. Im Oktober 2018 wurde er Stadtschreiber Ruhr. Seitdem lebt er in Berlin und im Ruhrgebiet. Joachim KrólJoachim Król, geboren 1957, studierte Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München und ist durch seine große Präsenz im Kino und TV einer der bekanntesten Schauspieler des Landes. In Detlev Bucks Film Wir können auch anders (1993), dem heimlichen Film zur deutschen Einheit, spielte Król den Wessi Kipp. Hierfür wurde er als Bester Darsteller mit dem Deutschen Filmpreis, dem Bayerischen Filmpreis und dem Bambi ausgezeichnet.
Das geteilte Deutschland ist nun seit 30 Jahren politisch wieder vereint. Doch sind das auch die Menschen mit den unterschiedlichen, teils konträren Schicksalen? Der ausgezeichnete Reporter Lucas Vogelsang reist zusammen mit dem ebenso bekannten Schauspieler Joachim Król 1000 Kilometer an der Nahtstelle des wieder zusammengeflickten Deutschlands entlang. Die beiden kehren in Kneipen ein, suchen Zeitzeugen auf und „lauschen ... dem Gedächtnis der Teilung“. Dabei begegnen sie „seltsamen Beifahrern“ innerdeutscher Erinnerungssätze.Hinter jedem Ortsschild verbirgt sich für sie ein Moment der Wende-Irrfahrten, bei dem sie innehalten und nachforschen. Aus den schlichtesten Anmerkungen prägt der schreibversierte Reporter die historischen Lebensgeschichten und geschichtlichen Entwicklungslinien.Ihr Bericht ähnelt dem Roadmovie „Wir können auch anders“, in dem der Co-Autor Król die Hauptrolle, den Wessi Kipp, spielte. Nebenbei wird die Erkundung an der deutsch-deutschen Nahtstelle auch zu einer Biografie über den Schauspieler. Mit erzählerisch starker Präsenz im Präsenstempus, präzise bis auf jedes Wort, dokumentiert Vogelsang die Retrospektive „eher mit dem Herzen ... als mit dem Verstand“. Die abenteuerliche Grenzerfahrungsreise beantwortet witzig geistreich auch viele offene Fragen der west-östlichen Kippfiguren. Beim Blick auf das Vergangene finden sie sowohl dort wie auch in der Gegenwart verkehrte Verhältnisse vor und werden Touristen und Randfiguren der Gegensätzlichkeiten.Das Buch ist keine protokollierte Reisebeschreibung, für mich sind die Berichte literarische Reiseimpressionen, festgemacht an Grenzüberschreitungsdenkmälern, die ich interessiert kennengelernt habe und weiterempfehlen kann.
...mit Lucas Vogelsang eher nicht!Viel zu arrogant und selbstverliebt, so mein Eindruck vom Autor während der eher zufällig aufgeschnappten Vorstellung des (findet der Moderator nicht alle in seiner Talkrunde vorgestellten Bücher "ganz wunderbar"? ;-) ) "ganz wunderbaren" Buches bei Lanz.Der Buchtipp (leider noch nicht als leichte TB-Ausgabe erhältlich) erreicht mich noch gerade rechzeitig zum Aufbruch zu einer kleinen, mehrtägigen Wanderung entlang des ehemaligen Grenzweges im Harz. Übrigens auch eher ein Zufallsfund bei der Suche nach einer Route via Brocken einmal quer durch das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands.Wer sich dafür interessiert: Die Grüne-Band-Buchreihe - "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie". Unterteilt in 6 Bände werden mit sehr viel Hintergrundwissen Touren entlang der ehemaligen Grenze beschrieben. Wandern + Natur + Geschichte = eine interessante Mischung, wie ich finde.Unmittelbar nach dem Mauerfall hatte ich schon einmal eine Fahrradtour quer durch die neuen Bundesländer gemacht.Umso gespannter bin ich auf die Wanderung ca. ein Vierteljahrhundert später. Und die Eindrücke von Jachim Król. Ein weiterer Pluspunkt des Buches: Darin kommt mit Peter Grüschow (u.a.) ein ehemaliger Grenzer zu Wort, der neben Vogelsang ebenfalls bei Lanz zugegen war und sichtlich bewegt und auf ehrlich-zurückhaltende Art mit der Frage nach dem Schießbefehl rang.Der "Blick ins Buch" bestätigt (für mich!) leider eher meinen spontanen Eindruck vom Autor. Ohne Król als Co-Autor würde ich es sicher nicht kaufen. So setze einfach mal (20 Euro, etwas Lesezeit und 4 Sterne für die Idee des Buches) darauf, dass die typische Art des Schauspielers hinreichend Raum finden möge. Im Geiste fühlt sich dies bei der Leseprobe jedenfalls so an, wenn ich den Schauspieler ich förmlich augenzwinkernd sagen höre und sehe: Schau'n wer mal? ;-)Update folgt.